Wenn ein Schuldner sich partout weigert, Dir Dein Geld zukommen zu lassen, bleibt am Ende nur eine Konsequenz. Ein gerichtliches Inkasso. Hier gibt es allerdings auch nochmal mehrere Eskalationsstufen. Wir wünschen Dir, dass Du sie nicht erlebst. Aber wenn doch, sollst Du wenigstens wissen, wie ein gerichtliches Inkasso funktioniert und was dabei auf Dich zukommt.
Es ist der Alptraum eines jedes Unternehmers: Zahlungsunwillige Kunden. Da gibt es die, die die erste Rechnung verstreichen lassen, weil sie es vergessen. Dann die, die auch die ersten Mahnungen ignorieren. Danach kommen die Hartnäckigen. Diejenigen, die auch den Einsatz eines Inkasso-Unternehmens nicht ernstnehmen und es am Ende sogar darauf ankommen lassen, dass Ihr Euch schließlich vor Gericht wiederfindet.
Aber wie kommt es so weit? Was muss passieren, bis ein gerichtliches Inkasso die letzte Alternative ist?
Das betriebliche Mahnverfahren
Alles beginnt mit einer Rechnung. Die stellst Du für eine Dienstleistung oder ein Produkt aus, das Dein Kunde von Dir erhalten hat. Wenn er diese Rechnung nicht bezahlt, kannst Du ihm eine Mahnung schicken, oder auch zwei oder drei. 30 Tage nach Erhalt der Rechnung aber gerät Dein Kunde im Regelfall mit der Zahlung in Verzug.
Vorgerichtliches Inkasso
Nun kannst Du ein Inkasso-Unternehmen beauftragen, Deine Forderung einzutreiben. Dieses stellt Nachforschungen zu Deinem Schuldner an und wird bereits deutlich konkreter in seinen Briefen. Unter Umständen bekommt Dein Schuldner von diesem Inkasso-Unternehmen auch bereits Anrufe, in denen unmissverständlich aber freundlich dargelegt wird, was die Konsequenz dessen wäre, wenn er sich weiterhin weigern sollte, Dir Dein Geld zu zahlen.
Normalerweise wirkt der Brief eines Inkasso-Unternehmens bereits einschüchternd auf Deine Kunden. Einige Unternehmen, wie das S/F/G Forderungsmanagement arbeiten zu diesem Zweck auch mit Anwaltskanzleien zusammen. Da weiß ein Kunde bereits, was auf ihn wartet, wenn er sich weiterhin tot stellt.
Gerichtliches Inkasso
Sollte auch das nicht fruchten, bleibt nur eins: Ein gerichtliches Inkasso. Für Deine Schuldner wird es spätestens jetzt teuer, denn Gerichtskosten sind üblicherweise hoch.
Das bedeutet aber auch, dass die Erfolgsaussichten gut genug sein müssen, damit ein Gläubiger am Ende nicht auf den Kosten sitzenbleibt. Wenn Deine Schuldner einfach kein Geld haben, werden sie Dir weder Dein Geld wiedergeben, noch die Gerichtskosten bezahlen können. Ein Inkasso-Unternehmen wird also im Vorfeld herausfinden, ob sich die Mühe lohnt.
Gerichtliches Inkasso – Fall 1: Dein Schuldner widerspricht der Forderung nicht
Wenn ein gerichtliches Mahnverfahren erfolgsversprechen wirkt und Deine Forderungen unwidersprochen bleiben, leitet das Inkasso-Unternehmen ein gerichtliches Mahnverfahren ein. Hierbei tituliert das Gericht Deine Forderung, erkennt sie also als rechtmäßig an. Das geht schnell und unkompliziert, ein Richter ist hier nicht involviert – weil es nichts gibt, worüber zu richten wäre. Schließlich wurde Deiner Forderung nicht widersprochen.
Anschließend erhält Dein Schuldner einen Mahnbescheid vom Gericht. Wenn Dein Kunde nicht antwortet und nicht zahlt, folgt der Antrag auf und letztlich der Vollstreckungsbescheid. Mit dem darf ein Inkasso-Unternehmen die Forderung eintreiben. Meistens aber zahlen Schuldner sobald sie den Vollstreckungsbescheid zu Gesicht bekommen. Eine Vollstreckung ist unangenehm.
Gerichtliches Inkasso – Fall 2: Dein Schuldner widerspricht der Forderung
Wenn Dein Schuldner der Forderung widerspricht, also entweder dem Mahnbescheid oder dem Vollstreckungsbescheid, musst Du mit der vollen Härte des Gesetzes zuschlagen. Dann folgt das allerletzte Mittel: Das Klageverfahren.
Hier wird vor Gericht festgestellt, dass Deine Forderung legitim ist. Dein Schuldner wird dann dazu verurteilt, diese zu begleichen. Wie das am Ende geschieht, kann verschieden aussehen. Der Klassiker ist die Zwangsvollstreckung. Das Gericht kann aber auch sein Konto pfänden, seinen Lohn oder seine Rente.
Bevor Du aber klagst, solltest Du dafür sorgen, dass Du Dir absolut sicher bist, dass Dein Schuldner auch die Mittel hat, um Deine Forderung zu begleichen. Das S/F/G-Forderungsmanagement hilft Dir aber im schlimmsten Fall dabei, solche Dinge in Erfahrung zu bringen.
Klagen solltest Du übrigens auch, wenn eine Verjährung Deiner Forderung droht. Das ist allerdings erst nach mehreren Jahrzehnten der Fall. Und sowieso sollte ein gerichtliches Inkasso immer die allerletzte Option sein. Denn egal, wie es ausgeht – Du wirst Deinen Schuldner am Ende ziemlich sicher nicht als Kunden wiedergewinnen können.