Wenn Kunden zu Schuldnern werden, helfen oft nur noch Inkassounternehmen. Die bringen nicht nur viele kleine und große Instrumente mit, um eine Forderung einzutreiben. Sie haben vor allem die nötige Erfahrung, um das Forderungsmanagement bis zum Ende zu verfolgen. Aber was sind die drei Stufen des Inkassoverfahrens?
Früher oder später wird es so weit sein. Einer Ihrer Kunden bezahlt seine Rechnung nicht. Nun haben Sie ein paar Möglichkeiten. Sie können sich selbst um das Mahnwesen kümmern. Viele Unternehmen tun das. Oder Sie können sich direkt an einen Dienstleister wenden, der das für Sie übernimmt. Außerdem können Sie auch sofort einen gerichtlichen Mahnbescheid erwirken.
Egal wofür Sie sich entscheiden, irgendwann werden Sie nicht darum herumkommen, einen Profi hinzuzuziehen. Ob das ein Inkassounternehmen sei oder ein Anwalt. Ab einem gewissen Punkt werden Sie sich nicht mehr selbst helfen können. Deshalb ist es wichtig zu verstehen, wie Inkassounternehmen arbeiten. Denn die sind die meistgenutzte Option, wenn Kunden nicht rechtzeitig zahlen.
Inkassounternehmen arbeiten in drei Stufen. Jede kann als Eskalationsstufe beschrieben werden.
Die drei Stufen des Inkassoverfahren: Das Außergerichtliche Inkasso
Die erste Stufe des Inkassoverfahrens ist die sanfteste, auch wenn es vielen Schuldnern hart vorkommt. Das außergerichtliches Inkasso oder vorgerichtliche Inkasso weist Ihren Schuldner darauf hin, dass es ernst wird. Es besteht vor allem aus einer Mahnung und, wenn die nicht wirkt, aus einer zweiten. Unmissverständlich macht das Inkassounternehmen darin klar, dass der Schuldner die Forderung begleichen muss.
Die Mahnung enthält bereits die zusätzlichen Kosten, die dadurch entstanden sind, dass das Inkassounternehmen damit beauftragt wurde, das Forderungsmanagement zu übernehmen. Der Schuldner muss Inkassokosten, Mahnkosten und Zinsen bezahlen.
Außerdem steht in den Schreiben, dass die sofortige Zahlung der einzige Weg ist, um weitere Konsequenzen abzuwehren: Gerichtliche Schritte und damit verbundene weitere Kosten. Außerdem droht das Inkassounternehmen bereits mit Vollstreckungsmaßnahmen.
Nach den Briefen kommen dann die Anrufe. Das Telefoninkasso sucht den Dialog mit dem Schuldner. Die Mitarbeiter des Inkassounternehmens machen deutlich, dass es keinen Ausweg gibt außer zu bezahlen. Sie bieten auch Möglichkeiten an, um die Zahlung zu erleichtern. Ratenzahlungen zum Beispiel. Auch hier werden die Inkassokosten addiert.
Neben dem klassischen Beitreiben Ihrer Forderung übernehmen Inkassounternehmen auch die zugehörigen Aufgaben wie Bonitätsprüfungen, Anschriftermittlung und alle Arten von Recherchen. Professionelle und seriöse Inkassounternehmen arbeiten zu dem Zweck mit Behörden und Auskunfteien zusammen. So ist es möglich, schnell und unkompliziert an alle wichtigen Informationen zu gelangen und Ihr Geld unverzüglich einzutreiben.
Die drei Stufen des Inkassoverfahren: Das Gerichtliche Mahnverfahren
Wenn der Dialog fruchtlos bleiben sollte, bleibt nur die zweite Eskalationsstufe. Wenn Ihr Schuldner sich vehement weigert, seine Schulden zu begleichen, muss ein Inkassounternehmen einen zweiten Schritt gehen. Und der führt vor Gericht.
Hierfür wird das Inkassounternehmen beim zuständigen Amtsgericht das gerichtliche Mahnverfahren in Gang setzen. Es erhält so einen Vollstreckungsbescheid für Ihre Forderung plus Kosten und Zinsen.
Der Schritt hat zwei Dinge zum Ziel: Erstens die gerichtliche Anerkennung der Schuld Ihres Schuldners. Diese Anerkennung eröffnet Ihnen und dem Inkassounternehmen plötzlich zahlreiche Maßnahmen, mit Hilfe derer Ihre Forderung beigetrieben werden kann.
Zweitens wird Ihre Forderung so länger gültig bleiben. Sie bleibt dreißig Jahre bestehen. Erst dann verjährt sie. Innerhalb dieser dreißig Jahre haben Sie jederzeit das Recht, Ihr Geld vom Schuldner einzufordern.
Die drei Stufen des Inkassoverfahren: Die Zwangsvollstreckung
Diese Stufe des Inkassoverfahren resultiert aus der vorhergegangenen. Mit dem Vollstreckungsbescheid nämlich wird das Inkassounternehmen unverzüglich die Zwangsvollstreckung einleiten. Diese kann aus verschiedenen Maßnahmen bestehen.
So kann das Eigentum Ihres Schuldners gepfändet werden: das Gehalt, das Konto, Steuererstattungsansprüchen, Vermieterkautionen oder auch die Vollstreckung durch einen Gerichtsvollzieher am Wohnort Ihres Schuldners. Auch die Abgabe einer Vermögensauskunft durch Ihren Schuldner, also eine eidesstattliche Versicherung, ist möglich.
Gleichzeitig wird ein seriöses Inkassounternehmen versuchen, das Verhältnis zu Ihrem ehemaligen Kunden nicht unnötig zu belasten. Denn das Ziel des Inkassoverfahren ist es, im Dialog eine Lösung zu erzielen, mit der beide Parteien leben können.
Wenn das nicht klappt, bleibt aber für gewöhnlich nur das Inkassoverfahren. Die drei Stufen des Inkassoverfahrens werden also der Reihe nach gegangen. Damit Sie zügig an Ihr Geld kommen.
Wenn Sie akut Probleme mit einem Kunden haben, schreiben Sie uns. Wir bei der S/F/G sind langjährige Profis im Inkassowesen und wissen, wie wir Ihnen Ihr Geld beschaffen können. Schreiben Sie uns eine Nachricht und vereinbaren einen Beratungstermin.